Taro

Der ältere Mitarbeiter mit respektabler Amtsbezeichnung einer gehobenen Behörde hat sich die ersehnte personelle Unterstützung verschaffen können: Adrett in eine saubere Uniform gekleidet steht nun Taro stets mit Rat und Tat zur Seite. Besucher der Amtsstube grüßen diese Person freundlich beim Eintreten und man hat sich daran gewöhnt, daß der bewährte Mitarbeiter sich in Besprechungen auf diese Person bezieht, kurzfristig Rücksprache hält oder mit ihr telefoniert. Ohne Taro geht nichts, und man kann sich bald nicht erinnern, daß es einmal anders gewesen sein könnte.

Taro hilft, Taro macht, Taro ist präsent und niemals unwillig. Taro hält die Stellung, wenn der Mitarbeiter die große Kiste auspackt, in der die vielen bunten Steine stecken. Da ist er abgelenkt, da entspannt er sich, da braucht er seine Zeit, bis die nächste Burg erschaffen ist. Er läßt sich von Besuchern dafür loben, er freut sich an der Bewunderung, die ihm von Unterstellten entgegengebracht wird. Auch Taro wird häufig gelobt, und auch das gefällt.

Allerdings ist Taro eine knapp kindergroße Schaufensterpuppe, wie sie einem anderswo in einem der Bekleidungsgeschäfte begegnen mag. Spielt das eine Rolle, solange die Leistung stimmt? Offenbar nicht.