der Corona – Zug

Notrufe dürfen nicht ungehört verhallen! Schallt es mir entgegen. Heute ist es der Bettelbrief vom DLRG. Die eisige Kälte im Winter, die vielen Einsätze an unseren heimischen Küsten, Seen und Flüssen setzten den sensiblen Funkgeräten über Gebühr zu. Der Ruf des DLRG-Wachgängers bleibt womöglich ungehört. Ich schaue mir das Schneetreiben draußen an und denke bei mir, da wird wenig los sein, in Seen und Flüssen. Fast wäre mir ja schon die Hand in den Gelbbeutel gezuckt, aber so – noch mal Glück gehabt. Verziert ist der Brief mit der Abbildung eines Wachgängers, der als M. Held ausgewiesen ist, wie „mein Held“ vermutlich. Er schaut in die Sonne und wartet auf ein Signal eines großen Funkgerätes. Darunter ein simulierter Stempel: „Corona-Krise: DLRG bleibt einsatzbereit“ – weil wir ja „jetzt alle zusammenstehen“ und schon mal für kleines Geld Menschenleben retten können. Noch einmal denke ich an Schnee und Eis draußen im Lande, aber auch an die leeren Schwimmbäder und Seen. Vieles ist ja geschlossen, da kann nichts passieren. Auch ohne Aufpasser, auch ohne Funkgeräte. Ach so ist das gemeint: DLRG bleibt einsatzbereit – dank Corona-Krise. Es werden einfach deutlich weniger Funkgeräte benötigt. 


Ist es nicht besonders dreist, wenn man trotz nachweislich stark verminderter Arbeitslast auf den Corona-Zug aufspringt, um Geld einzuwerben? Sicher verdient diese Organisation weiter Unterstützung. Aber trotz und nicht wegen der „Corona-Krise“.
Bauernfängerei, die man sich sparen sollte.