sprachspiele
27.01.
Oft GEHT es weiter, wenn man sich mit seinem STANDpunkt auseinanderSETZT. Wie kann man SICH auseinandersetzen? EntSETZT man sich, wenn man aufSTEHT? Müßte es nicht heißen, ich entnähere mich, wenn ich mich entferne?
Wenn mir unterwegs der, die oder das begegnet oder begegnen, bin ich dann noch Herr, Herrin oder Frau der (?) Lage auf dem Bürgerinnensteig, liebe Schafinnen und Schafe? Der/die Gemeinderat/rät(t)in grüßt die anwesenden Ratsmitglieder, -gliederinnen und -vulven. Jemand vergessen? Nachdem Frau im jahrzehntelangen Kampf um das Sitzpinkeln weitgehend erfolgreich scheint, wollen die nächsten aus Prinzip auch im Stehen pinkeln. Schütteln nicht vergessen! Der letzte Tropfen geht sonst leicht ins Hemd …
Fragen, die bewegen. Wen auch immer. … [4.2.] Andreas zum Beispiel, der zu Recht fragt, ob eine Raumstation mit Astronautinnen eigentlich unbemannt ist? Oder warum Füße riechen, die Nase aber läuft? Der Weizen und das Korn wird abends umgetauft in das Weizen und den Korn … einfach bekömmlicher.
10.02.
Gänzlich unvermutete Glücksgefühle verschaffte mir kürzlich der durch Bettruhe erzwungene Fernsehkonsum zu nächtlicher Stunde. In einem der einschlägigen Sender wurde „Unstopable“ gegeben, ein Aktionklassiker um einen führerlosen Zug, der mit Chemikalien schwer beladen in das Raffineriegebiet einer Großstadt zu rasen droht. Der Film nähert sich mit zunehmender Spannung seinem Höhepunkt, der Zug wird nun unmittelbar mit überhöhter Geschwindigkeit die enge Kurve einer Eisenbahnbrücke nehmen müssen und dort entgleisen, der kommentierende Livereporter reißt die sich anbahnende Katastrophe an, erläuternde Graphiken werden eingeblendet und zeigen, wie sich das Unglück nun unmittelbar, unabwendbar und durch Geradeausfahren in die Raffinerie vor unseren Augen abspielen wird. Es erscheint das freundliche Verkäufergesicht einer Drogeriemarktkette mit den Worten „Lassen sie uns gerade jetzt [Corona! gemeinsam nach vorne schauen“ … das nenne ich einmal eine gut getimte Werbeeinblendung.
11.02. – dieselbe Nacht, die Bettruhe dauerte länger, als vermutet …
Vieles entgeht einem ja zum Glück, wobei ich mich bei der 50 Jahre Jubiläumsausgabe der „Amigos“ zu 49,99 Euro kaum zurückhalten konnte. Kurz schaute ich mir dazu eine You Tube Einspielung an, in der anscheinend die Augsburger Puppenkiste eine musikalische Spätvorstellung gab. Noch der verpaßten Gelegenheit nachtrauernd, wurde die neue CD von Roy Black, „Nie vergessen“, mit warmen Worten beworben. Digital remastered in den Abbey road Studios, das war schon ein Versprechen. Allerdings wäre es ja auch kaum über eine Neueinspielung gegangen. Ich versuchte mich zu erholen. Da tauchte auch schon die mir bis dahin gänzlich unbekannte „Daniela“ mit ihrer Sammlung auf, ein leiblicher Abkömmling der „Amigos“ mit erstaunlichem Erfolg in letzter Zeit. Wie wenig Erfolg doch mit von mir vermuteten Attributen zu tun hat! Vermutlich gehöre ich nicht zur Zielgruppe. Der Name der welken Sängerin „Alfinito“ läßt für die Zukunft jedenfalls nichts Gutes erwarten. Bis zum bitteren Ende – das persönlich gesehen in weiter Zukunft liegen möge – wird noch Manches in üppig -lasziver Anmutung vom sehnsuchtsvollen Herzen geträllert werden. Ach, und da durfte doch der „Fernando Express“ mit seinem 50. Jubiläum nicht fehlen, eine gealterte Combo in unverwüstlich vorgespielter Heiterkeit.
Ich war erschöpft. Nur kurz konnte mich die Charmeoffensive Nachhaltigkeitsbotschafterin „Fritzi“ von Amazon noch aufrütteln, aber selbst ihr liebliches Bemühen konnte das Schwarzwerden des Bildschirms nun nicht mehr verhindern …
16.03.
Kürzlich wurde in einer dieser freiwilligen Selbstoffenbarungsanfragen auf FB um Auskunft gebeten, von welchem Job man als Kind geträumt hätte.
Ich wollte entgegnen, dass ich als Kind von Vielem, sicher aber nicht von einem Job geträumt habe. Vielleicht wäre ich gerne Müllmann geworden, weil die nach meiner Beobachtung nur montags arbeiteten.
Dann fiel mir ein, dass ich schon deshalb nicht von einem Job geträumt haben konnte, weil es diesen Ausdruck damals noch gar nicht gab. Hierzulande, zumindest. Man wollte etwas werden, etwas arbeiten, einen Beruf erlernen, oder ihm zumindest nachgehen.
Job, war das nicht der aus der Bibel, mit ganz schlechter Performance und der nicht das gekriegt hat, was er verdient? Daraus ist dann vermutlich der sprichwörtliche „Job“ geworden. Oder so.