Morgengrauen

Man wird sich fremder, sofern man je vertraut mit sich war. Das Gesicht im Spiegel, morgens. Eine feiste, welk herunterhängende Visage, hätte ich dieses Antlitz fast genannt. Das sogenannte Ebenbild dessen da oben. Der Hamster, nennt es die mir Angetraute. Trübe blinzelt das Elend verschlafen ins Grelle. Ich rasier dich trotzdem, Fremder. Jeden Tag eine gute Tat. Mein Handy wird mir weiterhelfen, das mit der Sprachassistentin Siri. Und mit der Gesichtserkennung. Wird es mich heute morgen erkennen? Oder könnte ich nicht durch etwas Ähnliches schnell ersetzt werden? Ich werde Siri nach meinem Namen fragen. Und wenn sie ihn mir nennt, weiß ich wieder, wer ich vermutlich bin. Bis dahin bekommt die Vorstellung im Morgengrauen einen ganz neuen sprachlichen Sinn. Es graut dem Morgen … bis morgen!