[Februar 2021]
Zu den zu erwartenden Vordränglern der angelaufenden Impfkampagne, also den vielen Wichtigkeiten in Bund, Ländern, Kommunen, Diensten und sonstigen systemrelevanten Persönlichkeiten, gehörte auch die höchste Augsburger Geistlichkeit, die sich durch vorgeblich aufopferungsvollen Dienst am Krankenbett, analog zur Pflegefachkraft des dortigen Krankenpflegeordens, dazu berufen sah. Süffisante Hinweise, dass dies durch Auszüge aus dem Terminkalender doch leicht zu belegen und zu rechtfertigen sei, hat die Bistumsleitung überhört, schließlich ist man ja von Berufs wegen der Wahrhaftigkeit verpflichtet, nicht aber der Wahrheit. In der Bistumszeitung verlautete man schmallippig und wie selbstverständlich „mit Bedauern“ über die „Missverständnisse“. Letzteres geht ja auch anderen Ortes insgesamt so glatt über die Lippen wie Öl, den geistlichen Protagonisten bestens vertraut als Krankensalbung. Ist es überhaupt eine Vertrauen weckende Haltung, wenn ausgerechnet die mit dem kürzesten Weg zu ihrem Heil diesen ewigkeitsversprechenden Abgang durch Impfung herauszögern möchten? Nun, diese Überlegung ist nicht neu. Ein Weg vorbei zum Deutschlands größter Bahnhofskapelle, dem Kölner Dom, hätte sich hier lohnen können: Frisch errichtet kann nun der, dem danach ist, das heilige Wasser berührungsfrei aus einer Blaustein- Edelstein Installation empfangen. Eine Maßnahme, von der man sich auf jeden Fall nicht genug versprechen kann.