Minuten, tropfend

Bei mir im Amt, da tropfen die Minuten

Ganz still vergnügt so vor sich hin

Zu selten aber sind die guten

Als dass ich froh und heiter bin

Die Zeit zieht ihre Schneckenspur

Durch angestaubte Akten

Was soll ich Andres sagen nur

So sind nun mal die Fakten

Es dehnt die Zeit sich 

Ohne fröhliche Gedanken

Stattdessen ist es wirklich

Dass Spinnenweben ranken

In Stubenecken und im Kopf

Und einsam ist dies  Zimmer

Da sitzt ein armer Tropf

Und lachen tut er nimmer

Doch wenn trotz  seelenvollem  Jammer

Ein Verslein froh verlässt des Amtes  Kammer

Und sucht sich einen Weg ins helle Licht –

Dann  lacht er doch, der arme Wicht. (ck 2015)